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Kinder und Jugendliche in sozialen Medien schützen: Warum Fotos und Videos von Minderjährigen nichts auf Social Media verloren haben
Kinder und Jugendliche zählen zu den besonders schützenswerten Gruppen in der Gesellschaft. Das gilt auch für soziale Medien, in denen die Veröffentlichung von Fotos und Videos mit Minderjährigen häufig leichtfertig erfolgt. Dabei birgt dies nicht nur rechtliche Risiken für die Ersteller der Inhalte, sondern kann auch langfristige negative Auswirkungen auf die betroffenen Kinder haben. So helfen sie, die Privatsphäre Minderjähriger zu schützen.
Die rechtlichen Grundlagen: Kinder und die DSGVO
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) legt großen Wert auf den Schutz der Privatsphäre von Minderjährigen:
- Einwilligung der Eltern:
- Minderjährige unter 16 Jahren dürfen ohne die ausdrückliche Zustimmung ihrer Eltern keine personenbezogenen Daten preisgeben oder veröffentlicht sehen.
- Diese Zustimmung muss nachweisbar sein, idealerweise schriftlich.
- Besonderer Schutz sensibler Daten:
- Fotos und Videos, die Kinder zeigen, gelten als besonders sensible Daten. Sie dürfen nicht ohne triftigen Grund oder gesetzliche Grundlage verarbeitet oder veröffentlicht werden.
- Recht auf Vergessenwerden:
- Kinder haben gemäß der DSGVO das Recht, dass ihre Daten – einschließlich Fotos und Videos – auf Wunsch gelöscht werden. Dies gilt auch dann, wenn die Eltern ursprünglich zugestimmt haben.
Problematik: Eine digitale Spur, wie Bilder, Texte, Audios, Namen lassen sich nur schwer bis gar nicht entfernen.
Es heißt ja nicht ohne Grund “das Internet vergisst nie”.
- Kinder haben gemäß der DSGVO das Recht, dass ihre Daten – einschließlich Fotos und Videos – auf Wunsch gelöscht werden. Dies gilt auch dann, wenn die Eltern ursprünglich zugestimmt haben.
- Bußgelder bei Verstößen:
- Wer gegen diese Regelungen verstößt, riskiert hohe Bußgelder sowie mögliche rechtliche Auseinandersetzungen mit den betroffenen Familien.
Warum Fotos und Videos von Kindern nicht auf Social Media gehören
- Gefahr des Missbrauchs:
Inhalte mit Kindern werden häufig von Fremden heruntergeladen, geteilt oder in unangemessenen Kontexten verwendet. Besonders besorgniserregend ist, dass Pädokriminelle gezielt nach solchen Inhalten suchen.
Aber auch jetzt in der Zeit der Künstlichen Intelligenz, kann es hier schnell zu einem Missbrauch führen. - Verlust der Privatsphäre:
Einmal online gestellte Inhalte können sich unkontrolliert verbreiten. Selbst wenn sie später gelöscht werden, können sie durch Screenshots oder Downloads weiter existieren. - Digitale Identität ohne Zustimmung:
Kinder können nicht selbst entscheiden, ob sie auf Social Media präsent sein möchten. Eltern oder Ersteller nehmen diese Entscheidung vorweg und schaffen eine digitale Identität, die das Kind sein Leben lang begleiten könnte. - Mobbing und Stigmatisierung:
Inhalte, die harmlos erscheinen, könnten später als peinlich oder unangenehm empfunden werden. Sie könnten von Mitschülern, Kollegen oder anderen genutzt werden, um das Kind zu verspotten. - Langfristige Auswirkungen:
- Kinder, die früh in sozialen Medien ausgestellt werden, könnten ein verzerrtes Verhältnis zur Privatsphäre entwickeln.
- Die öffentliche Darstellung könnte sich negativ auf ihr Selbstbild und ihre psychische Gesundheit auswirken.
Wie können Eltern und Creator Kinder effektiv schützen?
- Fotos anonymisieren:
- Wenn Bilder nötig sind, sollten Gesichter verpixelt oder anderweitig unkenntlich gemacht werden.
- Achte darauf, keine eindeutigen Hinweise wie Namen, Wohnorte oder Schuluniformen preiszugeben.
- Beim eigenen Wohnort hilft es oft, z.B. an diesem bekannte Orte/Plätze, bei denen sich ein Rückschluss auf den Wohnort ergibt zu meiden.
- Vermeidung öffentlicher Posts:
- Poste Inhalte mit Kindern, wenn überhaupt, nur in privaten oder geschützten Gruppen.
- Verzichte auf die Nutzung von Plattformen, die keine ausreichenden Datenschutzmaßnahmen bieten.
- Idealerweise sollte man generell auf das verschicken solcher Inhalte verzichten, auch im privaten Umfeld.
- Bewusste Nutzung von Inhalten:
- Überlege, ob ein Foto oder Video wirklich geteilt werden muss. Die Sicherheit des Kindes sollte immer Vorrang haben.
- Rechtslage kennen:
- Informiere dich über länderspezifische Regelungen, da manche Länder noch strengere Gesetze zum Schutz von Minderjährigen haben.
Fazit: Warum der Verzicht die beste Entscheidung ist
Fotos und Videos von Kindern gehören nicht ins Internet. Der Schutz der Privatsphäre, die Vermeidung potenzieller Gefahren und die Wahrung der Würde und Rechte des Kindes sollten oberste Priorität haben. Langfristige Konsequenzen und die Möglichkeit des Missbrauchs wiegen schwerer als der kurzfristige Nutzen, den solche Beiträge bringen könnten.
Eltern und Creator tragen eine enorme Verantwortung. Indem sie bewusst auf die Veröffentlichung solcher Inhalte verzichten, können sie die Rechte und die Zukunft der Kinder nachhaltig schützen.
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