Schon bemerkenswert, wie die Regierung die Deutsche Wirtschaft gerade frontal an die Wand fährt.

derwinkler.de

Entgegen allen Versprechungen der Regierung (Alt sowohl Neu), wurde Deutschland ein weiteres Mal heruntergefahren. Deutschland wird unvermeidbar von der Omikron-Variantenwelle überrollt. Die neuen Beschränkungen sollen auch weiterhin die noch zahlreichen Impfmuffel zum Impfen bewegen. Kann das funktionieren? Ich denke: wohl kaum.

Warum ich das so sehe: Ehe eine noch ungeimpfte Person nach aktuellen Regelungen wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann, nimmt dessen Impfphase zu viel Zeit in Anspruch. Erste Impfung, dann vier Wochen bis zur zweiten Impfung, bis zu einem “normalen” Impfschutz. Hinzu kommen dann nochmal zwei bis vier Wochen (Hier liegt ja noch die Empfehlung) bis zu einer Booster Impfung.
Das heißt, ehe diese Person diesen Booster-Schutz hat, vergehen 6-8 Wochen. Das ist doch wirklich kein wirklicher Anreiz zum Impfen.
Der einzige Anreiz zur Impfung, müsste der generelle Schutz sein – nicht die Einschränkungen im öffentlichen Leben.
Ich würde es mir in dieser Situation, wie im ersten Lockdown einfach lieber zu Hause bequem machen.

Was die Einschränkungen aktuell nur noch bringen, sind eine Verzögerung des Unvermeidbaren – Die allmählige Durchseuchung.
Die Hospitalisierungsrate ist trotz in die Höhe schnellende Zahlen nicht nennenswert gestiegen, im Gegenteil, diese ist über mehrere Tage sogar gesunken. Es sieht also noch alles gut aus und da diese Variante durchaus milder verläuft, sehe ich da weniger das Problem.

Was nun die Wirtschaft betrifft, wird diese durch die neuen Einschränkungen/Schließungen wirklich rücksichtslos an die Wand gefahren und zwar diesmal mit Vollgas. Das spüre auch ich nun aktuell am eigenen Leib im Bereich Gastronomie.
3G war ein moderates Mittel um eine Weiterführung eines Betriebes zu gewährleisten. Es kamen zwar bereits weniger, aber viele hatten sich damit abgefunden und es war auch in ländlichen Gegenden noch akzeptabel und umsetzbar.
Mit 2G ist das eingetreten, was in der Politik immer abgestritten wird, eine Spaltung der Gesellschaft. Das lässt sich auch nicht schönreden, es ist ein Fakt. Der Umgangston untereinander wurde schlagartig extrem und zwar überall. Sei es in den Betrieben, im Familienkreis, oder sogar zu Hause. Selbst innerhalb der Familie ist das Streitpotential enorm, wenn man 2-3 Personen dazwischen hat, die sich egal aus welchen Gründen nicht impfen lassen wollen oder nicht können. Man muss nur in eine Kneipe gehen und hört auch, wie der Umgang mit solchen Fällen in den Firmen ist und es ist erschreckend.

Gastronomie

In der Gastronomie zum Beispiel, bleiben Kunden weg, auch wenn Sie vollständig Geimpft sind. Sie sind schlichtweg so eingeschüchtert von den Medien, dass sie aus Bequemlichkeit zu Hause bleiben und nur das notwendigste unternehmen. Man bekommt aber auch Fälle mit, da würden einige gerne mal was unternehmen und in die Kneipe gehen – hier ist aber jetzt in einer Gruppe nur eine ungeimpfte Person dabei und schon fällt dies aus – statt dessen trifft man sich in einer Garage von einem aus der Gruppe. Ist natürlich nicht kontrollierbar.
Die Gastronomen werden schlichtweg als Kontrollmechanismus missbraucht. Oder wie ich sagen würde “Die Armverlängerung des Ordnungsamtes” – weil denen die Leute für die Kontrollen fehlen. Hält sich aber der Gastronom nicht dran, drohen auch ihm satte Strafen und zwar höhere als einer mit einem gefälschten Impfausweis. Dabei ist das eigentlich nicht der Job des Gastronomen. Er wird aber auch nicht für den Mehraufwand entschädigt, den er für Kontrollen aufwenden muss. In kleinen Betrieben ist das eine Katastrophe für sich.

Einzelhandel

Beim Einzelhandel in den Innenstädten, die es seit langem eh schon schwer haben, kommen nun vermehrt die Online-Händler zum Zuge. Viele Geschäfte haben erst zu Beginn der Pandemie die hohe Bedeutung eines Online-Shops kennengelernt. Jede Maßnahme, die aktuell getroffen wird, lässt die Kunden weiter auf das Online-Geschäft ausweichen und die Innenstädte verweisen so schneller, da nicht jeder Händler da mithalten kann. Sei es aus finanzieller Sicht, oder dem Mehraufwand, den ein Online-Shop mit sich bringt.
Auch rechtlich sind viele Händler, die auf die Schnelle einen Online-Shop hochziehen häufig schlecht beraten.
Aber auch hier greift die selbe Kontrollpolitik wie bei den Gastronomen.

Entscheidung und Konsequenz

Ich habe im November auch einen Beitrag auf Facebook weiter geteilt, der eigentlich dazu beitragen sollte, einer Person einmal klar zu machen, dass eine Entscheidung auch immer eine Konsequenz hat. Dieser Beitrag war nicht selbst von mir, aber er hat es eigentlich ganz gut erklärt, wie das mit den G-Maßnahmen zusammen hängt.

Sobald private persönliche Entscheidungen öffentliche Konsequenzen haben oder andere beeinträchtigen/gefährden, ist der Staat gefragt, ALLE zu schützen.

Aus diesem Baustein entstehen dann Regelungen wie diese:
– Ich darf rauchen (meine freie Entscheidung), darf dies dann aber beim Restaurant-Besuch nur vor der Tür.
– Ich darf sehr viel Alkohol trinken (meine freie Entscheidung), darf dann aber kein Auto mehr fahren.
Oder eben diese:
2G ist dazu da, um die Ungeimpften vor den Konsequenzen ihrer Entscheidung und der Ansteckung und einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen und nicht zur Ausgrenzung.

Aber ist diese Aussage wirklich richtig? Ich denke hier: Nur teilweise.
Man kann sagen – Ja, man möchte sie vor einer Ansteckung schützen.
Oder anders ausgedrückt eher – Man möchte nur eine Überlastung der Intensivstationen verhindern, für dessen Kapazitätenabbau die Politik über Jahre mit verantwortlich war.

Mein Fazit

In Hinblick auf die aktuelle Lage denke ich jedoch, sind diese Beschränkung nicht mehr förderlich und schaden und schüchtern die Menschen eher ein, als das er diese vor der Pandemie “retten” würde. Strikte Impfgegner hatten genug Zeit es sich zu überlegen und haben sich dagegen entschieden und wollen scheinbar das Risiko eingehen. An dieser Tatsache wird sich wohl kaum noch etwas ändern lassen. Wenn die Regierung aber nun noch meint, solche Menschen schützen zu müssen, dafür aber die Wirtschaft aufs Spiel zu setzen, ist das meiner Ansicht nach ein fataler Fehler. Denn je mehr die Menschen, die sich bisher an alle Regeln gehalten haben, weiterhin so eingeschränkt werden, wird die Politik zunehmend an Glaubwürdigkeit einbüßen und auch diese werden irgendwann ihren eigenen Weg gehen wollen. Und dennoch wird es eine Ewigkeit dauern, bis sich etwas Normaität wiederfinden lässt, da vieles gewohnte nicht mehr existiert. Sei es in der Einkaufsstraße oder das Wirtshaus um die Ecke.

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