Immer mehr Nutzer scheinen in Bezug auf Website-Cookies absolut fehlinformiert zu sein. Sie lehnen diese aus Datenschutzgründen schlichtweg alle ab. Was wissen Sie wirklich über diese Cookies? Wofür sind diese gedacht, beziehungsweise was bewirken sie eigentlich?
Jeder Webentwickler ist sich der Bedeutung von Cookies bewusst und kann mit Sicherheit sagen, dass 95% aller Webseiten in irgendeiner Form Cookies verwenden. Folglich müsste man nun auf diesen 95% aller Webseiten ein solch nerviges Banner sehen. Dabei bräuchten wir das gar nicht, denn ein Nutzer sollte sich diesem ebenfalls im Klaren sein, wenn er im Internet unterwegs ist.

Was sind Cookies?

Cookies sind nichts weiter als einfache Textdateien, die in einem temporären Verzeichnis des Webbrowsers auf dem jeweilig genutzten Gerät (PC, Handy, Tablet) gespeichert werden. Es ist eine reine Textdatei, die nur eine kurze auch meist verschlüsselte Information enthält, die für die Funktion einer Webseite benötigt wird. Diese kann man natürlich nochmal in Kategorien unterteilen.
Die hinterlegten Textdateien sind nicht sonderlich groß – Sie bewegt sich aber zwischen mindestens 4096 Bytes und einstelligen Kilobyte Bereich. Man kann Sie mit einem kleinen Notizzettel an einer Pinnwand vergleichen.

Informationen und Aufbau

Welche Informationen sind in solchen Cookies eigentlich gespeichert und wie ist er aufgebaut?
Der Aufbau ist ganz einfach:

"Set-Cookie:" Name "=" Wert *( ";" Attribut) "Cookie:" Name "=" Wert *( ";" Name "=" Wert)

Wie man sieht, der Cookie enthält einen Namen um ihn zu identifizieren und einen Wert. Weiter wird dieser durch mindestens ein Attribut definiert. Dies ist hauptsächlich das Erstelldatum und das Ablaufdatum. Die im Cookie hinterlegten Daten, werden von einzelnen Skripten auf dem Server dynamisch vordefiniert und gespeichert. Ebenso werden Sie von diesen bei Bedarf abgefragt.

Kategorien

Die Unterscheidung von Cookies in Kategorien wurde erst mit den neuen Regelungen zum Datenschutz notwendig. Hier findet man jedoch in den meisten Fällen die folgenden Unterscheidungen:

  • Essentielle/Funktionale Cookies – sind notwendige Cookies, die eine Funktion auf einer Webseite steuern. In diesen sind einfache Werte gespeichert, wie z.B. die eingestellte Sprache einer Webseite, eine festgelegte Sortierung von Inhalten, oder eine Erinnerungsfunktion die es widerkehrenden Benutzern ermöglicht angemeldet zu bleiben. Also eine Vereinfacht Ihnen als Besucher die Nutzung einer Internetseite.
  • Statistiken – Diese sind optional, tragen aber auch zur wesentlichen Verbesserung einer Webseite bei. Es handelt sich hier schlichtweg um einen einfachen verschlüsselten Identitätswert. Über diesen kann das genutzte Statistik-Tool der Webseite registrieren, ob Sie die Webseite bereits besucht haben oder nicht. Persönliche Daten selbst, enthält ein solcher Cookie nicht.
    Dieser enthält lediglich eine Verschlüsselte ID (z.B. “GA1.1.696810342.1619533934”).

    Analyse-Seiten, wie Google-Analytics können damit lediglich einen Besucher dahingehend identifizieren, ob er die Seite bereits genutzt hat. Persönliche daten enthält dieser jedoch nicht – Persönlich wird es erst, wenn dann der Browser weitere Informationen sendet (Browser & Version, Betriebssystem, Refferer – also von wo Sie die Seite aufrufen, IP-Adresse, Internetanbieter). Was Google allerdings zusammenführen kann ist ein Surf-Verhalten, welche Webseiten ein Nutzer aufruft um so die Suchergebnisse in der Suchmaschine zu beeinflussen. Rufen Sie also eine Seite öfter auf, wird diese in einer Suche eher berücksichtigt und weiter oben in den Ergebnissen angezeigt, wenn sie ähnliche Seiten suchen.

    Besucher können ebenso wie Webseitenbetreiber aber davon profitieren. Der Webseitenbetreiber kann durch die Analyse seiner Besucherzahlen und der weiteren Daten seine Webseite für Sie als Besucher optimieren und so leichter nutzbar machen. Er kann gemachte Fehler beheben, behandelte Themen die Sie interessieren und viel Zuspruch bekommen ausbauen.
  • Marketing – Diese funktionieren ebenfalls wie die der Statistiken, werden jedoch rein zu Werbezwecken genutzt. Was in erster Linie nicht schlimm ist. Warum? Kann ich Ihnen gerne erklären. Nichts ist nerviger als Werbung, für die man sich nicht interessiert. Genau dafür sind diese Cookies gedacht. Aber wenn ich mich schon auf einer Webseite bewege, auf der Werbung angezeigt wird, dann ist es mir lieber, die könnte mich auch interessieren.

    So simpel funktioniert dieses Prinzip: Sie besuchen z.B. einen Online-Shop für Schuhe und schauen sich dort um und die Webseite setzt ein Identitätscookie ihres Werbenetzwerks über das dieser Shop Werbung verbreitet. Jetzt kommen Sie anschließend auf eine Webseite einer Online-Zeitschrift und bekommen da nach Ihren Interessen Werbung angezeigt. Ihr Identitätscookie wird von dessen Werbenetzwerk ausgelesen und ordnet ihre ID einem Profil zu und weiß, dass Sie sich Schuhe im Shop XY angesehen haben. Entsprechend dieser Übereinstimmung zeigt Ihnen dieses Netzwerk nun eine Werbeanzeige von diesem Schuh-Shop, statt Werbung für Viagra & Co. Dann lieber Werbung von Schuhen, die ich mir aus welchem Grund auch immer nicht gekauft hab, als belanglosen Müll. Kaufen muss man diese ja dennoch nicht. Aber der Austausch von persönlichen Daten findet auch hier nicht statt.

Die Folge von Einschränkungen

Die Folgen für eine solche Einschränkung durch Ablehnung sollte denke ich nach dem folgenden Erläuterungen klar sein. Lehnen Sie diese generell ab, wird Ihnen das besuchen von bestimmten Webseiten einfach keinen Spaß machen, weil die Handhabung einfach schwer oder sogar unmöglich werden könnte. Statt zielgerichtete Werbeinhalte, bekommen Sie mehr nutzloses Zeug angezeigt, welches auch Betreibern Wertverluste bei Werbeeinnahmen beschert. Diese finanzieren jedoch meist die kostenlose Bereitstellung der Inhalte, die Sie interessieren. Im Umkehrschluss versuchen diese Webseiten den Ausgleich mit kostenpflichtigen Abos aufzufangen, die man dann benötigt um Inhalte vollständig anzuzeigen.

Generelles Fazit

Cookies sind nichts schlimmes, weshalb ich als Entwickler die Aufregung um diese wirklich harmlosen Textdateien nicht nachvollziehen kann. Ich ärgere mich bei jeder Webseite über die Cookie-Hinweise in der man erstmal etliche einzeln ablehnen müsste. Es ist eigentlich absolut unnötig. Wer Angst um persönliche Daten hat, sollte grundsätzlich einen Inkognito-Browser nutzen, oder eben ganz drauf verzichten. Den Datenschutz generell, find ich nicht verkehrt, nur seit der Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) grenzt es an Absurdität. Mit der haben Cookies aber nach der Funktionsweise nichts zu tun und dennoch wird ein Hinweis vorausgesetzt und folglich brauchen 99% aller Webseiten diesen wirklich nutzlosen und dämlichen Cookie-Hinweis. EU-Bürostuhlakrobat sei dank.

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