Wie kann man Piraterie im heutigen Zeitalter definieren? Nicht anders als damals, denke ich. Den Fokus kann man hier aber auf das Kopieren und Veröffentlichen fremder Inhalte festlegen. Vermehrt aber mit kommerziellem Hintergrund, also der Absicht Geld damit zu verdienen.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als es bei mir mit der Nutzung des Internets losging. Es war die Zeit noch vor den Sozialen Netzwerken, aber auch damals gab es bereits Möglichkeiten illegal an Filme oder Musik zu kommen. Es waren die Anfänge von Napster, Audiogalaxy, eMule & Co. oder die sehr aktiven Zeiten von mIRC-Chats. Aber auch um das kopieren und verbreiten von Bildern, machte man sich wenig Gedanken.

Ja, auch mir ist eine Abmahnung plötzlich ins Haus geflattert, in der es hieß ich soll da und dann etwas illegal heruntergeladen haben. Aber ich denke auch, jedem dem soetwas einmal passiert ist, weiß wie unangenehm soetwas sein kann und ist danach nochmal vorsichtiger.

Die Gesetze sind doch in den letzten Jahren immer mal etwas angepasst worden und vor allen verschärft worden.
Sie sollten jedem von Anfang an klar sein. So sollte man als Elternteil auch seine Kinder darüber informieren und sensibilisieren.
Denn eins steht fest, Copyrightverletzungen sind schon lange kein Kavaliersdelikt mehr.

Brennpunkt Netzwerke

Aber wenn ich mich so in den Sozialen Netzwerken umschaue, stehen mir echt in dieser Hinsicht schon lange die Nackenhaare zu Berge.
Hier wird geklaut und Urheberrechtsverletzungen vom feinsten betrieben – Also Piraterie.
Einige Plattformen wie Facebook und YouTube bauten bereits früh Erkennungsmethoden ein und ahnden dies auch.

Instagram gehört ja vergleichsweise kurz zum Facebook Konzern (seit ein paar Monaten auch unter Meta bekannt),
hier fehlt diese Prüfung aber noch. Meldungen sind so leider nur schwer möglich.

Generell schwer fällt aber überall die Meldung solcher Verletzungen, da nur der Rechteinhaber dies melden kann. Dieser hat aber oft keine Kenntnis darüber.

Das Erfolgskonzept hinter TikTok basiert auf die bewusste Verletzung dieser Urheberrechte.
Hier werden munter Sounds, Ausschnitte von Musiktiteln, aber auch ganze Videos vielfach “missbraucht”.
Wenn man durch die Videos scrollt, stellt man oft fest, dass zahlreiche Konten einfach keine eigenen Inhalte haben und nur Videoclips von anderen Plattformen nutzen um sie auch dort zu veröffentlichen.

Noch viel schlimmer finde ich jedoch auch die Tatsache, dass es plötzlich viele selbsternannte “Super Social Media Coaches“, “Erfolgscoaches” zum leichten Geld verdienen gibt, die zu solchen Straftaten auch noch aufrufen.

“So verdienst du spielend Geld nebenbei – Klaue dir ein Free Stock Foto, da und da, lade es bei Etsy hoch und Verkauf es dort als “Print On-Demand”.”

Aber die Nutzungsbedingungen der Free Stock Plattformen und auch Etsy haben diesbezüglich klare Regeln.
Eine gewerbliche Nutzung der Bilder ist laut der Stock-Plattform generell möglich, aber dann kommt meist in der nächsten Klausel bereits der Hinweis, dass eine direkte Nutzung für den Verkauf nicht erlaubt ist. Dies greift jedoch nicht für gravierend veränderte Werke.

Beispiel Online-Shop

Etsy ist ein schönes Online-Shop Beispiel.
Urheberrechtlich geschützte Marken (Besonders schlimm sind hier Artikel mit Bezug zu Marvel und Disney) und Motive,
finden sich als Do-It-Yourself Produkte in Massen auf der Plattform. Ob Nutzungslizenzen vorliegen, wird hier jedoch nicht nachgeprüft.
Hier wäre mal grob geschätzt, allein in diesem Punkt, inzwischen jeder vierte Betreiber Abmahnfähig.

Online Coaches

Wenn Sie also der Meinung sind, für etwas einen Coach zu brauchen, achten Sie darauf, welche Erfahrungen dieser mit sich bringt.
Jemand der sich als Coach bezeichnet sollte darin auch schon eine gewisse Erfahrung mitbringen und dies nicht erst seit 1-2 Jahren machen.
Erfahrung ist hier durch nichts zu ersetzen, um künftige Fehler und Probleme einfach zu vermeiden!

Viele springen aktuell auf genau diesen fahrenden Zug auf, um einfach nur schnell Geld zu verdienen, haben aber meist einfach das fehlende Hintergrundwissen und Erfahrung, was noch alles dahinter steckt oder damit alles verknüpft ist.

Wenn Sie aber Interesse daran haben, die Leistungen eines Coaches zu nutzen, achten Sie einfach auf eine solide Basis, wie eine Gewisse Erfahrung dieser Person (Empfehlung mindestens > 5 Jahre). Vergleichen Sie das Angebot, auch wenn die Auswahl groß sein könnte.

Scraper Webseiten

Sogenannte Scraper Webseiten, sind Seiten, die einem eigentlich die Arbeit erleichtern können. Aber was tun diese eigentlich? Sie extrahieren im Grunde Daten von anderen Webseiten durch Bots oder Spider. Also kann man so ganz einfach die Daten anderer nutzen.

Extrahiert werden so meistens Textinhalte, Keywords und Bilder. Kann einem die Arbeit zwar erleichtern, aber auch hier klaut man eigentlich die Arbeit anderer, die sich die Mühe machen, diese selbst auszuarbeiten. Ein Negativeffekt dieser Methoden ist nicht nur, dass diese nicht einzigartig sind, sondern auch, dass man sich selbst schnell Konkurrenz schafft.

Die Keywords werden so mehrfach genutzt. Textinhalte sind generell Urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Einwilligung nicht 1 zu 1 weiterverbreitet werden. Hier könnte man nun in die Sparte Wettbewerbsrecht eintauchen, in der liebend gerne auch abgemahnt wird.

Vergleichbar mit einem Plagiat in einer Doktorarbeit, welches wir ja in der jüngsten Vergangenheit sogar aus der Politik mitbekommen haben.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, oder auf meine mittlerweile 20 Jahre Erfahrung zurückgreifen möchten,
folgen Sie mir gerne auf Facebook oder Instagram für weitere neue Artikel rund um Web & Social Media.

Hat Dir der Artikel gefallen, oder war er hilfreich?